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Das Ewige Terrarium – Eine kleine Welt im Glas

  • Autorenbild: joelswelt
    joelswelt
  • 3. Mai 2017
  • 4 Min. Lesezeit

Das Ewige Terrarium eignet sich für Jeden. Es sieht schön aus und hat auch noch echte Pflanzen um die man sich nicht kümmern muss.

Der Einkauf:

Aber erstmal eine kleine Einkaufsliste was man alles braucht.

  • Glas mit Deckel (Einmachglas/Vorratsglas)

  • Kies (grob/Fein)

  • Moos (Sphagnum / andere Moose)

  • Kohle (Aktivkohle/Holzkohle)

  • Erde (Walderde/Blumenerde)

  • Deko (Steine/Äste/Nussschalen usw.)

  • Pflanzen (Kleinbleibend)

  • Insekten (Kein Muss)

  • Bodenpolizei (Springschwänze/Asseln/Regenwürmer)

Das meiste findet ihr im Wald. Also einfach mal raus, lasst eurere Fantasie freien lauf und sammelt was das Zeug hält. Das Sphagnum Moos werdet ihr euch im Internet bestellen müssen, aber es ist kein Muss! Bei Insekten wären kleine Käfer am besten. Ameisen eignen sich eher weniger dafür. Ohne eine Königin kann keine Ameise überleben. Und auch an Futter muss dabei gedacht werden. Insekten die sich von Pflanzen oder abgestorbenen Holz ernähren sind dabei am besten. Allerdings können diese auch alle Pflanzen wegfressen und es kommt zu einer Plage womit das System nicht mehr funktioniert. Wenn ihr mehr Bewegung haben wollt, dann reicht auch die Bodenpolizei. Regenwürmer und Asseln lassen sich leicht finden. Und in dem Waldboden sind meist auch Springschwänze oder ähnliche Organismen drin. Bei den Pflanzen ist nicht viel zu beachten. Am besten eignen sich jedoch Jene, die klein bleiben oder den Boden bedecken. So kann man auch eine kleine Mooslandschaft erschaffen. Es gibt sicher auch Bäume die man ins ewige Terrarium pflanzen kann, jedoch haben die Wurzeln meist genug Platz und der Baum wird schnell zu groß.

Das Einrichten:

Als erstes wäscht man das Glas gründlich aus und trocknet dies komplett und dann geht es auch direkt los mit dem Kies. Die Kiesschicht ist der Wasserspeicher des ganzen. Also ruhig einige Zentimeter hoch. Wenn man verschieden großen Kies hat, sollte man mit dem großen beginnen und dann den kleineren drüber. Danach kann man eine Holzkohleschicht einfüllen, die zum filtern des Wassers da ist. Gleichzeitig wird die Erde vom Kies abgegrenzt und vermeidet somit ein matschiges Substrat. Anstelle der Kohle kann man auch Sphagnum Moos nehmen, was auch filtert, Wasser speichert und eine Grenze schafft. Wer mag, kann auch beides nehmen, wobei das Moos dann über die Kohle sollte. Danach kommt auch schon die Erde rein. Damit könnt ihr kleine Hügel formen oder eine flache ebene, seid kreativ.

Wenn ihr eure Landschaft gestaltet habt, pflanzt ihr die Pflanzen ein. Abgeschnittene Pflanzentriebe drückt ihr etwas in die Erde rein, Pflanzen mit Wurzeln solltet ihr schon richtig einpflanzen. Zum Schluss noch die verschiedenen Moosarten als Teppich darauf legen und dekorieren. Da hat jeder seine eigenen Vorstellungen. Wenn Ihr Nussschalen nehmt, denkt daran, das diese leer sein müssen oder ihr lasst euch überraschen und vielleicht wächst ein Bäumchen. Es ist aber auch möglich das irgendwelche Samen in der Erde drin sind, die irgendwann keimen und so bekommt ihr ganz neue Pflanzen die darin wachsen ohne das ihr was dafür tun musstet. Zum Schluss gebt ihr noch die Bodenpolizei und einen Schuss Wasser hinzu und schließt das Ganze. Destiliertes- oder Regenwasser sind dabei besser geeignet, alleine wegen der hässlichen Kalkflecken.

Bewässerungstipps:

In den ersten Tagen sieht man eigentlich schon ob man zu viel oder zu wenig Wasser ins System gegeben hat. Gewöhnlich tritt die Kondensation auf der Sonnen zugewandten Seite auf und sollte nur in den Morgen-und Abendstunden auftreten. Habt ihr also keine Kondensation, habt ihr zu wenig Wasser drin und ihr solltet noch etwas nachgießen. Ist das Terrarium den ganzen Tag voller Kondenswasser, dann habt ihr zu viel gegossen und ihr solltet das überschüssige Wasser mit einem Küchentuch abwaschen oder das Gefäß etwas geöffnet lassen, damit etwas Wasser entweichen kann. Unten seht ihr eine Grafik zum Wasserkreislauf. Unten im Kies ist ein Wasserspeicher, der Wasser nach oben gibt. Dort verdampft das Wasser und Kondensiert am Deckel, Wenn die Tropfen groß genug sind und es oben abkühlt, gibt es einen Niederschlag im Terrarium, also es regnet und bewässert die Pflanzen von oben. Das überschüssige Wasser sickert wieder in den Wasserspeicher und der Kreislauf beginnt von vorne. Wenn man also genug Wasser in das Terrarium gegeben hat, braucht man nicht mehr gießen, weil das System von alleine läuft. Was für jeden ein großer Vorteil ist, weil man weder übergießen kann, noch die Pflanze austrocknen lassen kann.

Sauerstoff & Nährstoffe:

Die Pflanzen brauchen aber nicht nur Wasser zum überleben. Auch Nährstoffe brauchen sie, weshalb sie auch Photosynthese betreiben müssen um Energie in Form von Glucose zu erzeugen. Für die Photosynthese brauchen die Pflanzen Kohlenstoffdioxid, Wasser und Lichtenergie also Sonnenlicht. Aus den drei Komponenten produziert die Pflanze dann Sauerstoff und Glucose. Das braucht die Pflanze für die Zellatmung. Bei der Zellatmung wird das für die Photosynthese benötigte Kohlenstoffdioxid produziert. Also ein kleiner Kreislauf. Nun funktioniert dieser Kreislauf nur wenn die Sonne scheint. In der Nacht produziert die Pflanze mehr Kohlenstoffdioxid und verbraucht Sauerstoff.

Und so bleibt der Kreislauf im Ewigen Terrarium am laufen. Nachts produzieren die Pflanzen genug Kohlenstoffdioxid für die Photosynthese und verbrauchen genug Sauerstoff, damit es zu keinem Überfluss kommt. Deshalb braucht man das Terrarium auch zum Lüften nicht öffnen.

Die Nährstoffe bekommen die Pflanzen von der Bodenpolizei. Die Asseln und Springschwänze fressen abgestorbene Pflanzenteile und düngen die Erde mit ihren Ausscheidungen. Die Regenwürmer graben sich durch die Erde und lockern diese auf damit die Wurzeln besser durch die Erde kommen und somit schneller wachsen können. So wird abgestorbenes Pflanzenmaterial direkt gefressen und die Pflanzen haben immer einen Nachschub an Nährstoffen.

Variationen:

Wer sich an diese Dinge hält, kann sich Ewige Terrarien in jeglicher Größe einrichten. Es gibt viele verschiedene Arten von Gläsern zu kaufen. Man kann sich ganz kleine Fläschchen fertig machen und diese als Kette tragen, oder richtige Terrarien damit voll machen. Wobei man bei großen Terrarien etwas mehr mit der Insektenwelt anfangen kann. Wenn es genug verschiedene Insekten gibt und die Anzahl stabil bleibt, hat man ein richtig bewegtes Leben im Terrarium ohne auch nur einmal eingreifen zu müssen. Auch Ameisen würden sich dann halten lassen, wobei man dabei überlegen muss, ob man nicht ein fertiges Nest intigriert, damit man diese auch Beobachten kann. Allerdings sollte man dann auch Pflanzen nehmen die Nektar produzieren. Blattläuse wären auch möglich aber das könnte schnell in einer Katastrophe enden.

Was auch spannend mit anzusehen ist, wenn man sich ein kleines Aquarium nimmt, dieses nur mit dem Substrat füllt, gießt und dann mit einer Glasscheibe und Silikon verschließt. Da wird man schnell überrascht sein, was alles wächst obwohl man nur die Erde genommen hat. In der Erde sind meist Samen und Wurzeln drin, die bei Gelegenheit keimen oder austreiben. Und auch Moos fängt irgendwann den Boden zu bedecken.

Also wenn man das Prinzip verstanden hat, kann man vieles ausprobieren. Und aus Fehlern lernt man ja bekanntlich.


 
 
 

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