
Joel's Ameisenwelt

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Gründung - Wie entsteht eine Kolonie?
Nach dem Hochzeitsflug, bei dem die Jungköniginnen von Männchen begattet werden, landen diese wieder auf dem Boden und suchen sich einen geeigneten Platz zum gründen ihrere eigenen Kolonie.
Nun gibt es aber verschiedene Methoden der Gründung und jede ist auf ihre ganz eigenen Art besonders. Die claustrale Gründung ist dabei die am höchst entwickelte Form, wohingegen die semiclaustrale Gründung wohl die ursprüngliche Form ist. Und dann gibt es noch den Sozialparasitismus.
Claustrale/Semiclaustrale Gründung
Also unsere Jungkönigin der Art Lasius niger wurde begattet und sucht sich jetzt einen passenden Ort zu gründen. Deshalb wird sich erst einmal in die Erde gegraben und der Eingang wird wieder verschlossen. Dort beginnt Sie jetzt mit der Eiablage, einige andere warten bis nach der Winterruhe. Der Vorteil die Eier vor der Winterruhe zu legen ist, dass bis zum Winter aus den Eiern die Larven geschlüpft sind. Eier und Puppen würden den Winter nicht überstehen. So können sich die Larven im Frühjahr verpuppen. Wenn die Königin erst nach dem Winter ihre Eier legt, dauert es länger bis die ersten Arbeiterinnen "fertig" sind. Das ist wichtig, weil die Königin bei der claustralen Gründung ihre Kammer nicht mehr verlässt. Also gibt es ohne Arbeiterinnen kein Futter. Die Königin lebt in der Gründungsphase von ihren Vorräten und in den meisten Fällen werden die Flügel gefressen und die Flugmuskulatur entwickelt sich zurück um zusätzlich Nahrung für sich und die Larven zu haben. Wenn es doch mal knapp wird, legt die Königin "trophische Eier", das sind Eier die nicht entwicklungsfähig sind, also woraus sich nichts entwickelt. Das ist aber keine dauerhafte Lösung und wenn dann nach knapp Sieben oder sogar mehr Monaten die ersten Arbeiterinnen da sind, können diese das Nest verlassen und auf Beutesuche gehen. So wird frische Nahrung gesammelt, wozu in erster Linie Honigtau für die Königin und Arbeiterinnen und kleine Insekten für die Larven gebraucht werden. Ist erstmal Nahrung gesammelt, kümmern sich die Arbeiterinnen um die Brutpflege und nehmen der Königin einen Teil der Arbeit ab. Sobald die Anzahl der Arbeiterinnen stabil ist, ist die Königin fertig mit ihrere Gründung. Die nächsten Arbeiterinnen werden dann größer werden, da mehr Proteine für die Larven da sind.
Dann gibt es da aber noch die semiclaustrale Gründung, die zum Beispiel von Myrmica rubra genutzt wird. Die Königin gräbt sich auch ein, allerdings verlässt diese auch das Nest wieder um auf Beutesuche zu gehen. Sie wartet nicht erst auf die ersten Arbeiterinnen, sondern sucht sich ihre Nahrung selber, beziehungsweise schafft sich einen Vorrat an, damit es nicht so knapp wird und Sie es leichter hat. Das ist auch der einzige Unterschied zwischen claustral und semiclaustral.
Zu beachten ist dabei, dass nur Arten mit großem Polymorphismus die Fähigkeit zu dieser Form der Gründung haben.
(Polymorphismus = erheblicher Größenunterschied zwischen Königin und Arbeiterinnen.)
Sozialparasitismus
Kommt noch!
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